In einer Nutzerstudie erprobten wir das erste Mal die Wirkung und Akzeptanz unseres virtuellen Assistenten Gregor (Abb. 1). Die Studie wurde mit insgesamt 28 Teilnehmern und zwei unterschiedlichen Gruppen durchgeführt: 13 Teilnehmer waren Menschen mit geistiger Behinderung aus dem Berufs-und-Bildungsbereich (BBB) der GWW (Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten), 15 waren Studierende der Hochschule Offenburg.
Die zu lösende Aufgabe der Studie war ein klassischer Montageprozess mit fünf Arbeitsschritten. Der Prozess musste auf einem Nutzen acht-mal hintereinander, in der richtigen Reihenfolge wiederholt werden. Gregor wurde als virtueller Assistent dazu eingesetzt die einzelnen Arbeitsschritte zu erläutern und führte schrittweise durch den gesamten Montageprozess. Nachdem ein Arbeitsschritt erfolgreich beendet wurde, wurden die Teilnehmer von Gregor gelobt.
Mittels einer Eye-Tracking Brille (Tobii Glasses 2) wurden die Augenbewegungen der Teilnehmer während der gesamten Aufgabe erfasst. Die Verlaufsdaten sollen zeigen wie stark Gregor die Teilnehmer von der eigentlichen Aufgabe ablenkt.
Nach Vollendung des Montageprozesses erhielten die Teilnehmer noch einen Fragebogen, der die Akzeptanz und subjektive Meinung von Gregor erfasste. Es wurde beispielsweise gefragt, ob Gregor als hilfreich oder störend empfunden wurde und ob das Lob seitens Gregor die Teilnehmer motivieren konnte.
Um die Wirkung von Gregor noch besser bewerten zu können, wurde eine Kontrollbedingung evaluiert: die Studierenden durchliefen zwei vergleichbare, jedoch nicht identische Montageprozesse mit und ohne Assistenz. Einmal leitete Gregor schrittweise durch den Montageprozess, einmal mussten die Studierenden die Aufgabe anhand von Fotos eigenständig lösen.
Die große Begeisterung der Teilnehmer des BBB während der Studie deutet bereits vor der eigentlichen statistischen Analyse eine hohe Akzeptanz unseres virtuellen Assistenten an. Mehrfach wurde geäußert, dass Gregor bei der Fehlervermeidung hilfreich gewesen sei und konzentriertes Arbeiten unterstützt habe.
Anhand der detaillierten Analyse der Studie werden Verbesserungen abgeleitet, wie z.B. eine Text-To-Speech Unterstützung für Arbeitsanweisungen, die dann in den nächsten Prototypen integriert werden. Die Ergebnisse werden von allen Projektpartnern genutzt, um die Gesamtlösung von incluMOVE weiterzuentwickeln und noch besser auf die Zielgruppe der Menschen mit geistiger Behinderung anzupassen.
